Festival "La Strada" in der Grazer Oper eröffnet!
Das Internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater "La Strada" in Graz wurde Freitagabend in der Oper Graz mit "La Verita" der Compagnia Finzi Pasca eröffnet. Die Truppe hat den Abend als surrealistisch inspirierte Show gestaltet. "La Strada" zeigt bis 9. August rund 20 weitere Produktionen in etwa 130 Vorstellungen - überwiegend unter freiem Himmel.
Die Bilder, die die Compagnia um den Tessiner Theatermann Daniele Finzi Pasca auf die Bühne gezaubert hat, und die ein Gefühl des Träumens mit offenen Augen vermitteln, klingen noch nach, wenn sich der Vorhang in der Grazer Oper wieder geschlossen hat: Seltsame Szenen mit Stierkämpfern, die mit Krücken über die Bühne tanzen, klavierspielende Nashörner, Schattengestalten und Menschenfiguren mit überlangen Fingern, riesige Pusteblumen, Pferdeköpfe: allesamt wie aus den Bildern von Dali entsprungen. Originell, poetisch und märchenhaft-surreal, teils auch skurril.
Vor allem aber sind sie von einer selten gesehenen Präzision und spektakulären Perfektion der Artisten getragen. So entführt die surrealistische Show den Zuschauer aus seiner Welt der Wirklichkeit in die der Fantasie und der Tagträume, in der die Schwerkraft aufgehoben scheint und Raum und Zeit keine Rolle mehr spielen.
Ausgangspunkt der Inszenierung ist ein 15 mal neun Meter großer Bühnenvorhang, den die Compagnia mit nach Graz gebracht hat: Er zeigt den um den vermeintlichen Todestrank flehenden Tristan. Gemalt wurde er im Jahr 1944 vom spanischen Surrealisten und Exzentriker Salvador Dali für das Ballettstück "Mad Tristan/ Tristan Fou" nach Wagners Musik an der Metropolitan Opera in New York. Das Kunstwerk war erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt, von einer europäischen Kunstsammlung gekauft und von den Besitzern dem Theatermacher Finzi Pasca für den Einsatz in seiner neuen Produktion angeboten worden.
Die fiktive Auktion dieses Vorhanges steht am Beginn des poetischen Spektakels aus grenzgängerischer Akrobatik, ungeheuer schneller Jonglage, Tanz, Lichtdesign, Gesang und Musik, das sich von Salvador Dalis Bildwelt inspirieren lassen hat. Die Musik dazu stammt von Maria Bonzanigo und greift auf klassische Elemente ebenso wie auf lateinamerikanische Rhythmen, hinreißende Percussion und mehrstimmigen Gesang zurück.
Daniele Finzi Pasca (geb. in Lugano, 1964) hat für den Cirque du Soleil Stücke entwickelt und für die Bühne des Mariinsky-Theater in St. Petersburg ebenso inszeniert ("Aida") wie für das Teatro San Carlo in Neapel ("Pagliacci"). Für die Olympischen Winterspiele in Turin 2006 inszenierte er die Abschlusszeremonie, für Sotschi 2014 gestaltete er die Abschlussfeier und die Eröffnung der Paralympics. Die Produktion "La Verita" hatte im Jänner 2013 ihre Premiere in Montreal (Kanada) und war bereits in Südamerika und u.a. in Frankreich, Italien und Spanien auf Tournee.
Quelle: APA
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